Stresslabor

Stress sind Anforderungen an den Menschen.stresslabor

Stress ist messbar.
Die von mir bevorzugte wissenschaftliche Methode misst die Schwankungen in der Herzschlagfolge.
Das vegetative Nervensystem erlaubt bei geringem Stress dem Herzschlag ein unterschiedliches Tempo als Reaktion auf innere und äußere Einflüsse zur Regulation der wichtigsten Körperfunktionen.
Z.B. schlägt es dann schneller, wenn durch Einatmen Sauerstoff im Blut ankommt und transportiert werden muss.
Bei großem Stress schlägt das Herz fast ohne Schwankungen gleichmäßig wie eine Maschine.
Es läuft im Notprogramm, bei dem Zuverlässigkeit Vorrang vor Regulationsfreiheit hat.

Im Stresslabor biete ich verschiedenste Messungen an.
Von der häufigsten Standardmessung mit 5 Minuten Dauer unter wiederholbaren Messbedingungen bis zur 24 Stunden-Messung, bei der man Stressspitzen und unbewusste Stresssituationen im Alltag ermitteln kann.
Wichtig dabei ist, dass jede apparative Messung immer nur die aktuelle Situation darstellt, die noch keine zuverlässige Diagnose erlaubt.
Dazu sind mehrere Messungen in besonders platzierten Zeitfenstern notwendig.
Auch zur Kontrolle des vegetativen Stressverlaufes innerhalb oder vor und nach der Therapie kann ein Stressmonitoring sinnvoll sein.

Bei meiner Arbeit mit Komapatienten ist das Stresslabor ein wichtiger Bestandteil des apparativen Monitorings während der Sitzung und eine wertvolle Quelle zur Retrospektion nach der Therapie und besonders in der Langzeitdokumentation.
Dabei wird die Stressmessung mit der audiovisuellen Dokumentation synchronisiert, um die Musikmodule während und nach der Therapie zu optimieren.
Bei Wachkomapatienten und anderen Indikationen wird das apparative Monitoring noch mit EEG, Sauerstoffsättigung im Blut und Blutdruckmessung in Echtzeit ergänzt.

Bei aller Technik, die in der Musiktherapie noch sehr großen Entwicklungsbedarf hat, stellt das Stresslabor und das ganze apparative Monitoring nur eine weitere objektive Datenquelle dar, die als Ergänzung zur subjektiven Wahrnehmung von Therapeut zu Patient dienen soll.
Dabei können sowohl "blinde Flecken" in der Aufmerksamkeit des Therapeuten überbrückt werden, als auch verstecktes Zusammenwirken multimodaler Ursachen aufgedeckt werden.
Auch bei der Analyse von Langzeit-Prozessen ist das apparative Monitoring unverzichtbar.